DSL Tarife
1. DSL-Tarifarten: Ein Überblick
Die Welt der DSL-Tarife kann auf den ersten Blick überwältigend wirken. Unzählige Anbieter buhlen mit verschiedenen Angeboten um die Gunst der Kunden. Doch keine Sorge, mit ein wenig Grundwissen ist es gar nicht so schwer, den passenden Tarif zu finden. In diesem Abschnitt verschaffen wir uns einen Überblick über die verschiedenen Arten von DSL-Tarifen, die auf dem Markt erhältlich sind.
Grundsätzlich lassen sich DSL-Tarife anhand verschiedener Kriterien unterscheiden. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind:
- Geschwindigkeit: Die Download- und Upload-Geschwindigkeit ist wohl das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines DSL-Tarifs.
- Datenvolumen: Während die meisten Tarife heute unbegrenztes Datenvolumen bieten, gibt es in Ausnahmefällen noch Tarife mit Volumenbegrenzung.
- Telefonie: Viele Tarife beinhalten eine Telefon-Flatrate ins deutsche Festnetz, andere bieten Optionen für Telefonie ins Mobilfunknetz oder ins Ausland.
- Fernsehen (IPTV): Immer mehr Anbieter kombinieren DSL-Angebote mit einem TV-Paket, das über das Internet empfangen wird.
- Vertragslaufzeit: Die Mindestvertragslaufzeit variiert je nach Anbieter und Tarif, üblich sind 12 oder 24 Monate.
- Preis: Natürlich spielt auch der Preis eine entscheidende Rolle bei der Tarifwahl.
Bevor wir uns die einzelnen Tarifarten im Detail ansehen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen DSL, VDSL und Kabel-Internet zu verstehen. DSL (Digital Subscriber Line) ist die grundlegende Technologie, die den Internetzugang über die Telefonleitung ermöglicht. VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) ist eine Weiterentwicklung von DSL, die deutlich höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. Kabel-Internet hingegen nutzt das Fernsehkabelnetz für die Datenübertragung und bietet ebenfalls hohe Bandbreiten. In diesem Text konzentrieren wir uns auf DSL und VDSL Tarife, Kabel-Internet wird in einem eigenen Abschnitt behandelt.
Verschiedene DSL-Technologien
Im Bereich DSL gibt es verschiedene Technologien, die sich in ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden:
- ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line): Die älteste und am weitesten verbreitete DSL-Technologie. ADSL bietet asymmetrische Geschwindigkeiten, d.h. die Download-Geschwindigkeit ist deutlich höher als die Upload-Geschwindigkeit. ADSL ist in der Regel günstiger als neuere Technologien, bietet aber auch geringere Bandbreiten.
- ADSL2+: Eine Weiterentwicklung von ADSL, die höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. ADSL2+ ist immer noch weit verbreitet und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Nutzer mit moderatem Bandbreitenbedarf.
- VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line): VDSL ermöglicht deutlich höhere Geschwindigkeiten als ADSL und ADSL2+. VDSL nutzt Glasfaserleitungen, die bis zum Verteilerkasten (KVz) in der Nähe des Kunden verlegt werden. Vom KVz bis zum Kundenanschluss wird weiterhin die herkömmliche Kupferleitung genutzt.
- VDSL2: Ist die Weiterentwicklung von VDSL und erlaubt noch höhere Geschwindigkeiten als VDSL.
- VDSL Vectoring: Diese Technologie reduziert Störungen auf den Kupferleitungen zwischen KVz und Kundenanschluss und ermöglicht so noch höhere VDSL-Geschwindigkeiten.
- VDSL Supervectoring: Eine Weiterentwicklung von VDSL Vectoring, die durch die Erweiterung des genutzten Frequenzspektrums noch höhere Bandbreiten ermöglicht. Supervectoring ist aktuell die schnellste DSL-Technologie.
Tariftypen basierend auf der Geschwindigkeit
Die meisten Anbieter bieten verschiedene Tarifpakete an, die sich in erster Linie durch die angebotene Geschwindigkeit unterscheiden. Typische Geschwindigkeitsstufen sind:
- 16 Mbit/s: Diese Geschwindigkeit eignet sich für grundlegende Internetanwendungen wie Surfen, E-Mail und gelegentliches Streaming in Standardauflösung.
- 50 Mbit/s: Eine gute Wahl für Haushalte mit mehreren Nutzern, die gleichzeitig surfen, streamen und Online-Spiele spielen möchten. Streaming in HD-Qualität ist problemlos möglich.
- 100 Mbit/s: Diese Geschwindigkeit bietet ausreichend Reserven für datenintensive Anwendungen wie Streaming in 4K-Qualität, Online-Gaming und das Herunterladen großer Dateien.
- 250 Mbit/s: Für anspruchsvolle Nutzer, die höchste Ansprüche an ihre Internetverbindung stellen. Ideal für Familien mit sehr hohem Datenverbrauch, Home-Office mit Videokonferenzen und Cloud-Anwendungen.
- 500 Mbit/s oder 1000 Mbit/s (1 Gbit/s): Diese Geschwindigkeiten werden in der Regel über Glasfaseranschlüsse (FTTH) oder Kabel-Internet realisiert und bieten maximale Performance für alle denkbaren Anwendungen.
Die Wahl der richtigen Geschwindigkeit hängt von den individuellen Bedürfnissen und Nutzungsgewohnheiten ab. Ein Single-Haushalt, der hauptsächlich surft und E-Mails abruft, kommt mit einer geringeren Bandbreite aus als eine Familie, die regelmäßig Filme in 4K streamt und Online-Spiele spielt.
Tarife mit und ohne Drosselung
In der Vergangenheit war es üblich, dass DSL-Tarife mit einer Drosselung der Geschwindigkeit ab einem bestimmten Datenvolumen verbunden waren. Heute bieten die meisten Anbieter Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen an, bei denen die Geschwindigkeit nicht gedrosselt wird. In einigen wenigen Tarifen kann eine Drosselung jedoch immer noch vorkommen, insbesondere bei sehr günstigen Angeboten oder in Regionen mit begrenzter Netzkapazität. Es ist daher wichtig, die Tarifdetails genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass keine Drosselung vorgesehen ist.
Weitere Tarifoptionen und Zusatzleistungen
Neben der Geschwindigkeit und dem Datenvolumen bieten viele DSL-Tarife weitere Optionen und Zusatzleistungen, die den individuellen Bedürfnissen angepasst werden können:
- Telefon-Flatrate: Die meisten Tarife beinhalten eine Flatrate für Telefonate ins deutsche Festnetz. Oftmals sind auch Flatrates für Gespräche ins Mobilfunknetz oder ins Ausland optional erhältlich.
- IPTV (Internet Protocol Television): Immer mehr Anbieter bieten die Möglichkeit, Fernsehen über den DSL-Anschluss zu empfangen. IPTV bietet eine große Sendervielfalt und Zusatzfunktionen wie zeitversetztes Fernsehen und Video-on-Demand.
- Hardware: Bei vielen Tarifen wird ein WLAN-Router kostenlos oder gegen eine monatliche Gebühr zur Verfügung gestellt.
- Sicherheitssoftware: Einige Anbieter bieten Zusatzpakete mit Sicherheitssoftware wie Virenschutz und Firewall an.
- Cloud-Speicher: Manche Tarife beinhalten einen bestimmten Cloud-Speicherplatz, der für die Sicherung von Daten oder den Zugriff auf Dateien von unterwegs genutzt werden kann.
Die Wahl der passenden Zusatzleistungen hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer viel telefoniert, sollte auf eine passende Telefon-Flatrate achten. Wer Wert auf eine große Sendervielfalt legt, kann sich für einen Tarif mit IPTV entscheiden. Und wer seine Daten sicher aufbewahren möchte, kann von einem Tarif mit integriertem Cloud-Speicher profitieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswahl an DSL-Tarifen groß und vielfältig ist. Durch die Berücksichtigung der oben genannten Kriterien und die sorgfältige Prüfung der Tarifdetails lässt sich jedoch der passende Tarif für die individuellen Bedürfnisse finden. Ein Vergleich der Angebote verschiedener Anbieter ist in jedem Fall empfehlenswert, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen. Weitere Informationen zu Regulierungen und Verbraucherrechten finden Sie auf der Website der Bundesnetzagentur.
Darüber hinaus bietet die Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Informationen zur Breitbandförderung und zum Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland.
2. Geschwindigkeit: Welche Bandbreite brauche ich?
Die Geschwindigkeit, oft auch als Bandbreite bezeichnet, ist eines der zentralsten Kriterien bei der Auswahl eines DSL-Tarifs. Sie bestimmt, wie schnell Daten aus dem Internet heruntergeladen (Download) und in das Internet hochgeladen (Upload) werden können. Die benötigte Bandbreite hängt stark vom individuellen Nutzungsverhalten ab. In diesem Abschnitt gehen wir detailliert darauf ein, welche Bandbreiten für verschiedene Anwendungsszenarien geeignet sind und wie du deinen eigenen Bedarf ermitteln kannst.
Einheiten und Messgrößen
Die Geschwindigkeit einer DSL-Verbindung wird in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) angegeben. Es ist wichtig, Mbit/s nicht mit Megabyte pro Sekunde (MB/s) zu verwechseln. Ein Byte besteht aus 8 Bit, daher entspricht 1 MB/s = 8 Mbit/s. In der Praxis erreicht die tatsächliche Download- oder Upload-Geschwindigkeit oft nicht die im Tarif angegebene maximale Bandbreite. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. die Auslastung des Netzes, die Qualität der eigenen Hausverkabelung oder die Entfernung zum nächsten Verteilerkasten.
Einflussfaktoren auf die benötigte Bandbreite
Die benötigte Bandbreite hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Anzahl der Nutzer: Je mehr Personen gleichzeitig den Internetanschluss nutzen, desto höher sollte die Bandbreite sein.
- Art der Internetnutzung: Einfaches Surfen und E-Mail-Verkehr benötigen deutlich weniger Bandbreite als Streaming von Filmen und Serien, Online-Gaming oder Videokonferenzen.
- Anzahl der Endgeräte: Auch die Anzahl der gleichzeitig genutzten Geräte wie Smartphones, Tablets, Laptops, Smart-TVs und andere internetfähige Geräte spielt eine Rolle.
- Qualität der Anwendungen: Streaming in 4K-Auflösung benötigt deutlich mehr Bandbreite als Streaming in Standardauflösung.
- Cloud-Dienste: Wer häufig große Dateien in die Cloud hochlädt oder herunterlädt, benötigt eine höhere Bandbreite.
- Home-Office: Für Videokonferenzen und den Zugriff auf Unternehmensnetzwerke ist eine stabile und ausreichend schnelle Internetverbindung unerlässlich.
Bandbreitenempfehlungen für verschiedene Nutzungsszenarien
Gelegentliches Surfen und E-Mails
Für Nutzer, die das Internet hauptsächlich zum Surfen, Lesen von Nachrichten, Abrufen von E-Mails und gelegentlichen Downloads nutzen, reicht in der Regel eine Bandbreite von 16 Mbit/s aus. Auch einfaches Streaming in Standardauflösung ist mit dieser Geschwindigkeit meist möglich. Ein Beispielnutzer ist ein Rentner, der gelegentlich die Nachrichten liest und selten E-Mails schreibt.
Regelmäßiges Surfen, Social Media und Streaming in HD
Für Haushalte mit mehreren Nutzern, die regelmäßig im Internet surfen, soziale Medien nutzen, Musik streamen und gelegentlich Filme oder Serien in HD-Qualität schauen, ist eine Bandbreite von 50 Mbit/s empfehlenswert. Auch Online-Shopping und die Nutzung von Cloud-Diensten sind mit dieser Geschwindigkeit problemlos möglich. Dies passt zu einer Familie mit zwei Kindern, die gelegentlich auf ihren Tablets spielen.
Intensives Streaming, Online-Gaming und Downloads
Nutzer, die häufig Filme und Serien in HD oder 4K streamen, Online-Spiele spielen, große Dateien herunterladen oder hochladen und Videotelefonie nutzen, sollten eine Bandbreite von mindestens 100 Mbit/s wählen. Diese Geschwindigkeit bietet ausreichend Reserven für ein flüssiges und unterbrechungsfreies Online-Erlebnis, auch wenn mehrere Personen gleichzeitig datenintensive Anwendungen nutzen. Ein Beispiel hierfür ist ein junges Paar, bei dem beide Partner gerne Online-Spiele spielen und Filme in 4K streamen.
Home-Office, große Datenmengen und höchste Ansprüche
Für anspruchsvolle Nutzer, die im Home-Office arbeiten, regelmäßig Videokonferenzen abhalten, große Datenmengen in die Cloud hoch- und herunterladen und höchste Ansprüche an die Stabilität und Geschwindigkeit ihrer Internetverbindung stellen, ist eine Bandbreite von 250 Mbit/s oder mehr empfehlenswert. Diese Geschwindigkeit ermöglicht auch bei sehr intensiver Nutzung ein reibungsloses Arbeiten und bietet ausreichend Puffer für zukünftige Anwendungen mit noch höherem Bandbreitenbedarf. Dies ist ideal für einen freiberuflichen Grafikdesigner, der große Dateien mit Kunden austauschen muss.
Maximale Performance für höchste Ansprüche
Für Nutzer, die keine Kompromisse eingehen möchten und die bestmögliche Performance benötigen, bieten einige Anbieter Tarife mit 500 Mbit/s oder sogar 1 Gbit/s (1000 Mbit/s) an. Diese Geschwindigkeiten werden in der Regel über Glasfaseranschlüsse (FTTH) oder Kabel-Internet realisiert und bieten maximale Reserven für alle denkbaren Anwendungen. Ein Beispiel hierfür ist ein Technik-Enthusiast, der immer die neuesten Technologien nutzen möchte und keine Wartezeiten beim Download oder Upload akzeptiert.
Upload-Geschwindigkeit
Während die meisten Nutzer vor allem auf die Download-Geschwindigkeit achten, spielt auch die Upload-Geschwindigkeit eine wichtige Rolle. Insbesondere wer häufig große Dateien in die Cloud hochlädt, Fotos und Videos in sozialen Netzwerken teilt, Videotelefonie nutzt oder Online-Spiele spielt, sollte auf eine ausreichende Upload-Geschwindigkeit achten. Bei vielen DSL-Tarifen ist die Upload-Geschwindigkeit deutlich geringer als die Download-Geschwindigkeit. VDSL-Tarife bieten in der Regel höhere Upload-Geschwindigkeiten als ADSL-Tarife. Bei Kabel-Internet und Glasfaseranschlüssen sind die Upload-Geschwindigkeiten oft noch höher und können sogar symmetrisch zur Download-Geschwindigkeit sein (z.B. 500 Mbit/s Download und 500 Mbit/s Upload).
Ermittlung des eigenen Bedarfs
Um den eigenen Bandbreitenbedarf zu ermitteln, ist es hilfreich, das eigene Nutzungsverhalten über einen gewissen Zeitraum zu beobachten. Folgende Fragen können dabei helfen:
- Welche Anwendungen nutze ich regelmäßig?
- Wie viele Personen nutzen den Internetanschluss gleichzeitig?
- Wie viele Geräte sind gleichzeitig mit dem Internet verbunden?
- Treten häufig Wartezeiten oder Unterbrechungen bei der Nutzung des Internets auf?
- Lade ich häufig große Dateien herunter oder hoch?
- Nutze ich Videotelefonie oder Online-Spiele?
- Streame ich Filme und Serien in HD oder 4K?
Es gibt auch Online-Tools und Speedtests, die dabei helfen können, den eigenen Bandbreitenbedarf zu ermitteln. Diese Tools messen die aktuelle Download- und Upload-Geschwindigkeit der eigenen Internetverbindung und geben Empfehlungen für die passende Bandbreite. Ein bekannter Speedtest ist beispielsweise der Breitbandmessung der Bundesnetzagentur.
Es ist jedoch zu beachten, dass solche Speedtests nur eine Momentaufnahme darstellen und die tatsächliche Geschwindigkeit je nach Tageszeit und Auslastung des Netzes schwanken kann. Dennoch können sie einen guten Anhaltspunkt für die benötigte Bandbreite liefern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der richtigen Bandbreite ein wichtiger Faktor für ein zufriedenstellendes Online-Erlebnis ist. Eine zu geringe Bandbreite kann zu Frustration und Wartezeiten führen, während eine zu hohe Bandbreite unnötige Kosten verursacht. Durch die Analyse des eigenen Nutzungsverhaltens und die Berücksichtigung der oben genannten Empfehlungen lässt sich jedoch die passende Bandbreite für die individuellen Bedürfnisse finden.
3. Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen
Neben der Geschwindigkeit und den enthaltenen Leistungen spielen auch Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines DSL-Tarifs. Diese Faktoren bestimmen, wie lange man an einen bestimmten Anbieter gebunden ist und wie flexibel man auf Veränderungen reagieren kann. In diesem Abschnitt gehen wir detailliert auf die verschiedenen Aspekte von Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen ein und geben Tipps, worauf man bei der Wahl eines Tarifs achten sollte.
Mindestvertragslaufzeit
Die Mindestvertragslaufzeit, auch Erstlaufzeit oder Mindestbindungsdauer genannt, ist der Zeitraum, für den man sich bei Vertragsabschluss mindestens an den gewählten DSL-Anbieter bindet. Übliche Mindestvertragslaufzeiten bei DSL-Tarifen sind 24 Monate, es gibt aber auch Anbieter, die Tarife mit 12 Monaten oder sogar nur einem Monat Mindestlaufzeit anbieten. Während der Mindestvertragslaufzeit ist eine ordentliche Kündigung des Vertrags in der Regel nicht möglich. Man ist also für diesen Zeitraum an den gewählten Anbieter und Tarif gebunden.
Vor- und Nachteile langer Vertragslaufzeiten
Lange Vertragslaufzeiten von 24 Monaten haben sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteile:
- Günstigere Konditionen: Anbieter belohnen die langfristige Bindung der Kunden oft mit günstigeren monatlichen Preisen, reduzierten Bereitstellungsgebühren oder anderen Vergünstigungen wie z.B. kostenlose Hardware oder Startguthaben.
- Preisstabilität: Über die gesamte Vertragslaufzeit ist der monatliche Preis in der Regel garantiert, man ist also vor Preiserhöhungen geschützt.
Nachteile:
- Geringere Flexibilität: Man ist für die gesamte Laufzeit an den Anbieter gebunden und kann nicht ohne Weiteres zu einem günstigeren oder besseren Angebot wechseln.
- Veränderungen schwer umsetzbar: Ändern sich die eigenen Lebensumstände oder der Bedarf an Internet und Telefonie, ist ein Wechsel in einen anderen Tarif beim selben Anbieter oftmals möglich, aber mit Kosten verbunden.
Vor- und Nachteile kurzer Vertragslaufzeiten
Kurze Vertragslaufzeiten von 12 Monaten oder weniger bieten mehr Flexibilität, haben aber auch ihre Nachteile:
Vorteile:
- Höhere Flexibilität: Man kann schneller auf Veränderungen am Markt reagieren und zu einem besseren Angebot wechseln, wenn sich die Gelegenheit bietet.
- Schnellere Anpassung möglich: Ändert sich der eigene Bedarf, kann man leichter in einen passenderen Tarif wechseln oder den Anbieter komplett wechseln.
Nachteile:
- Höhere Kosten: Tarife mit kurzen Laufzeiten sind in der Regel teurer als Tarife mit 24 Monaten Laufzeit.
- Weniger Vergünstigungen: Anbieter gewähren bei kurzen Laufzeiten oft weniger oder keine Vergünstigungen wie z.B. reduzierte Bereitstellungsgebühren oder kostenlose Hardware.
- Preiserhöhungsrisiko: Der monatliche Preis ist nicht für einen langen Zeitraum garantiert, Preiserhöhungen sind also wahrscheinlicher.
Automatische Vertragsverlängerung
Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit verlängern sich die meisten DSL-Verträge automatisch, wenn sie nicht fristgerecht gekündigt werden. Die Dauer der automatischen Verlängerung ist gesetzlich geregelt. Seit dem 1. Dezember 2021 dürfen sich Verträge nach Ablauf der Mindestlaufzeit nur noch auf unbestimmte Zeit verlängern und sind dann monatlich kündbar. Vorher war eine automatische Verlängerung um 12 Monate üblich.
Diese neue Regelung, die Teil des Telekommunikationsmodernisierungsgesetzes (TKMoG) ist, stärkt die Verbraucherrechte und sorgt für mehr Flexibilität. Kunden müssen aber immer noch selbst aktiv werden, wenn sie ihren Vertrag nach Ablauf der Mindestlaufzeit beenden oder den Anbieter wechseln möchten.
Kündigungsfristen
Die Kündigungsfrist gibt an, wie lange vor dem Ende der Vertragslaufzeit oder vor dem Ende der automatischen Verlängerung man seinen DSL-Vertrag kündigen muss, damit er nicht automatisch verlängert wird. Seit dem 1. Dezember 2021 beträgt die Kündigungsfrist für DSL-Verträge, die sich nach der Mindestlaufzeit auf unbestimmte Zeit verlängert haben, nur noch einen Monat. Vorher waren es oft drei Monate.
Beispiel: Ein DSL-Vertrag mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten, der am 31.12.2023 endet und nicht gekündigt wurde, verlängert sich automatisch auf unbestimmte Zeit. Ab dem 01.01.2024 kann der Vertrag dann jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden. Die Kündigung muss also spätestens einen Monat vor dem gewünschten Kündigungstermin beim Anbieter eingehen.
Es ist wichtig, die Kündigungsfrist im Auge zu behalten, um ungewollte Vertragsverlängerungen zu vermeiden. Es empfiehlt sich, die Kündigung rechtzeitig, am besten schriftlich per Einschreiben, an den Anbieter zu senden. Viele Anbieter bieten auch die Möglichkeit, online im Kundenportal zu kündigen.
Sonderkündigungsrecht
In bestimmten Fällen hat man ein Sonderkündigungsrecht, das es ermöglicht, den DSL-Vertrag auch vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit oder außerhalb der regulären Kündigungsfrist zu beenden. Die wichtigsten Gründe für ein Sonderkündigungsrecht sind:
- Umzug: Wenn der Anbieter die vereinbarte Leistung am neuen Wohnort nicht erbringen kann, hat man ein Sonderkündigungsrecht. Der Anbieter muss jedoch die Möglichkeit haben, am neuen Wohnort zu liefern. Kann er dies nicht, kann der Vertrag mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden.
- Preiserhöhung: Erhöht der Anbieter die Preise während der Vertragslaufzeit, hat man das Recht, den Vertrag außerordentlich zu kündigen. Die Kündigung muss in der Regel innerhalb von vier Wochen nach Erhalt der Mitteilung über die Preiserhöhung erfolgen.
- Wegfall von Vertragsbestandteilen: Entfernt der Anbieter einen Tarifbestandteil, der zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses enthalten war, kann dies ebenfalls ein Sonderkündigungsrecht begründen.
- Schlechte Leistung: Erbringt der Anbieter die vertraglich vereinbarte Leistung dauerhaft nicht oder nur unzureichend, kann nach einer angemessenen Fristsetzung zur Behebung der Mängel ein Sonderkündigungsrecht bestehen. Dies ist jedoch ein komplexer Fall und erfordert oft eine genaue Dokumentation der Leistungsmängel und den Nachweis, dass der Anbieter diese nicht beheben konnte.
- Sterbefall: Im Todesfall des Vertragsinhabers haben die Erben ein Sonderkündigungsrecht.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Bedingungen und Fristen für das Sonderkündigungsrecht je nach Anbieter und Tarif variieren können. Im Zweifelsfall sollte man sich direkt an seinen Anbieter wenden oder die Vertragsunterlagen prüfen.
Tipps zur Wahl der passenden Vertragslaufzeit
Die Wahl der passenden Vertragslaufzeit hängt von den individuellen Bedürfnissen und Prioritäten ab. Folgende Fragen können bei der Entscheidung helfen:
- Wie wichtig ist mir Flexibilität?
- Bin ich bereit, mich für einen längeren Zeitraum an einen Anbieter zu binden, um von günstigeren Konditionen zu profitieren?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass sich mein Bedarf an Internet und Telefonie in den nächsten 12 oder 24 Monaten ändert?
- Plane ich in naher Zukunft einen Umzug?
- Wie stabil sind die Preise und Angebote am Markt?
Wer großen Wert auf Flexibilität legt und gerne von aktuellen Angeboten profitiert, sollte eher einen Tarif mit kurzer Laufzeit wählen. Wer hingegen auf Preisstabilität und günstige Konditionen Wert legt und sich vorstellen kann, den gewählten Tarif für mindestens 24 Monate zu nutzen, ist mit einer längeren Laufzeit gut beraten.
Es ist in jedem Fall ratsam, die Vertragsbedingungen und Kündigungsfristen genau zu prüfen und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Laufzeitoptionen sorgfältig abzuwägen. Nur so lässt sich der passende DSL-Tarif finden, der den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht wird.
4. Flatrate-Optionen: Telefonie, Internet und TV
Ein wesentlicher Bestandteil vieler DSL-Tarife sind Flatrate-Optionen. Diese ermöglichen die unbegrenzte Nutzung bestimmter Dienste zu einem festen monatlichen Preis. Die gängigsten Flatrate-Optionen beziehen sich auf Telefonie, Internet und Fernsehen (IPTV). In diesem Abschnitt gehen wir detailliert auf die verschiedenen Flatrate-Optionen ein und erläutern, welche Möglichkeiten sie bieten und für wen sie sich eignen.
Telefon-Flatrates
Telefon-Flatrates ermöglichen unbegrenzte Telefonate in bestimmte Netze, ohne dass zusätzliche Kosten pro Gesprächsminute anfallen. Die meisten DSL-Tarife beinhalten standardmäßig eine Flatrate für Telefonate ins deutsche Festnetz. Diese Option ist besonders für diejenigen interessant, die noch häufig das Festnetztelefon nutzen, um Freunde, Familie oder Bekannte zu erreichen.
Verschiedene Arten von Telefon-Flatrates
- Festnetz-Flatrate: Erlaubt unbegrenzte Anrufe in das gesamte deutsche Festnetz.
- Mobilfunk-Flatrate: Ermöglicht unbegrenzte Anrufe in alle deutschen Mobilfunknetze. Diese Option ist oft gegen Aufpreis erhältlich.
- Auslands-Flatrate: Bietet unbegrenzte oder eine bestimmte Anzahl an Freiminuten für Anrufe in ausländische Fest- und/oder Mobilfunknetze. Die Konditionen und abgedeckten Länder variieren je nach Anbieter und Tarif.
Vor- und Nachteile von Telefon-Flatrates
Vorteile:
- Kostenkontrolle: Man zahlt einen festen monatlichen Preis, unabhängig davon, wie viel telefoniert wird.
- Bequemlichkeit: Man muss sich keine Gedanken über Gesprächsminuten oder hohe Telefonrechnungen machen.
Nachteile:
- Nicht für jeden sinnvoll: Wer nur selten das Festnetztelefon nutzt, zahlt für eine Flatrate, die er nicht voll ausnutzt.
- Einschränkungen: Oft sind Sonderrufnummern, Mehrwertdienste und Anrufe ins Ausland von der Flatrate ausgeschlossen.
Ob sich eine Telefon-Flatrate lohnt, hängt vom individuellen Telefonverhalten ab. Wer häufig und lange ins Festnetz telefoniert, profitiert in der Regel von einer Flatrate. Wer hingegen nur gelegentlich telefoniert oder hauptsächlich das Mobiltelefon nutzt, sollte prüfen, ob sich die Flatrate wirklich rechnet oder ob ein Tarif mit Abrechnung nach Minuten günstiger wäre.
Internet-Flatrate
Eine Internet-Flatrate, auch Daten-Flatrate genannt, ermöglicht die unbegrenzte Nutzung des Internets ohne Begrenzung des Datenvolumens. Dies ist heute der Standard bei den meisten DSL-Tarifen. In der Vergangenheit gab es auch Tarife, bei denen die Geschwindigkeit nach dem Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens gedrosselt wurde. Solche Tarife sind heute jedoch nur noch selten anzutreffen.
Vorteile einer Internet-Flatrate
- Uneingeschränkter Zugang: Man kann so viel surfen, streamen, herunterladen und hochladen, wie man möchte, ohne sich Gedanken über das verbrauchte Datenvolumen machen zu müssen.
- Keine Drosselung: Die Geschwindigkeit wird nicht reduziert, egal wie viel Datenvolumen verbraucht wird.
- Planbarkeit: Man zahlt einen festen monatlichen Preis, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.
Eine Internet-Flatrate ohne Drosselung ist heute praktisch unverzichtbar, da viele Anwendungen wie Streaming, Videotelefonie oder Cloud-Dienste ein hohes Datenvolumen verbrauchen. Nur in Ausnahmefällen, z.B. bei extrem geringer Internetnutzung oder in Regionen mit sehr begrenzter Netzkapazität, können Tarife mit begrenztem Datenvolumen eine Alternative sein.
IPTV (Internet Protocol Television)
IPTV, auch Internet-Fernsehen genannt, ermöglicht den Empfang von Fernsehprogrammen über den DSL-Anschluss. Viele Anbieter bieten IPTV als Zusatzoption zu ihren DSL-Tarifen an. Dabei wird das Fernsehsignal nicht über Satellit, Kabel oder Antenne empfangen, sondern als Datenstrom über das Internet übertragen.
Voraussetzungen für IPTV
Um IPTV nutzen zu können, benötigt man einen IPTV-fähigen DSL-Anschluss mit ausreichender Bandbreite, einen IPTV-Receiver (oft auch Set-Top-Box genannt) und einen Fernseher. Der Receiver wird mit dem Router und dem Fernseher verbunden und wandelt das IPTV-Signal in ein Bildsignal um.
Funktionsweise von IPTV
Bei IPTV werden die Fernsehprogramme als digitaler Datenstrom über das Internet übertragen. Der IPTV-Anbieter stellt die Programme auf seinen Servern bereit und sendet sie über das Breitbandnetz an die Kunden. Der IPTV-Receiver empfängt den Datenstrom, wandelt ihn in ein Bildsignal um und gibt dieses an den Fernseher weiter. Die Übertragung erfolgt in der Regel über das Multicast-Verfahren, bei dem der Datenstrom nur einmal vom Anbieter gesendet und dann an die Empfänger verteilt wird. Dadurch wird die Netzwerkauslastung reduziert.
Leistungsumfang von IPTV
- Große Sendervielfalt: IPTV bietet oft eine größere Senderauswahl als herkömmliche Empfangsarten, inklusive vieler HD-Sender und optionaler Pay-TV-Pakete.
- Zeitversetztes Fernsehen (Time-Shifting): Viele IPTV-Angebote ermöglichen das Anhalten, Zurückspulen und Fortsetzen von laufenden Sendungen.
- Video-on-Demand (VoD): Über eine Online-Videothek kann man Filme und Serien auf Abruf anschauen.
- Elektronischer Programmführer (EPG): Ein übersichtlicher Programmführer mit Informationen zu den Sendungen und der Möglichkeit, Aufnahmen zu programmieren.
- Aufnahmefunktion: Oft kann man Sendungen auf einer internen oder externen Festplatte aufzeichnen und später anschauen.
- Interaktive Dienste: Einige IPTV-Plattformen bieten interaktive Zusatzdienste wie z.B. Online-Spiele, Nachrichten oder Wetterinformationen.
Vor- und Nachteile von IPTV
Vorteile:
- Große Programmvielfalt: Mehr Sender als über Antenne oder Satellit, viele HD-Sender und optionale Pay-TV-Pakete.
- Zusatzfunktionen: Time-Shifting, VoD, EPG, Aufnahmefunktion und interaktive Dienste bieten mehr Komfort und Flexibilität.
- Keine separate Verkabelung: IPTV nutzt den vorhandenen DSL-Anschluss, es ist keine zusätzliche Verkabelung für Satellit oder Antenne notwendig.
Nachteile:
- Abhängigkeit von der Internetverbindung: IPTV funktioniert nur mit einer stabilen und ausreichend schnellen Internetverbindung.
- Bandbreitenbedarf: IPTV beansprucht einen Teil der DSL-Bandbreite, was bei geringer Bandbreite zu Einschränkungen beim Surfen oder anderen Internetanwendungen führen kann.
- Zusätzliche Hardware: Ein IPTV-Receiver ist erforderlich.
- Teilweise höhere Kosten: IPTV-Pakete sind oft teurer als herkömmliche TV-Empfangsarten.
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