Schleswig-Holstein: Zwischen den Meeren und auf der Datenautobahn – eine Analyse des Breitbandausbaus

Das Land zwischen Nord- und Ostsee im digitalen Wandel: Eine Bestandsaufnahme der DSL-Versorgung zwischen Nordfriesland, Holsteinischer Schweiz und Lübecker Bucht

Schleswig-Holstein, das nördlichste Bundesland Deutschlands, geprägt von Küsten, maritimer Wirtschaft und ländlichen Weiten. Wie steht es um die digitale Infrastruktur im Land zwischen den Meeren? Während die Landesregierung mit der „Digitalisierungsstrategie Schleswig-Holstein“ den Weg in die digitale Zukunft ebnen will, zeigt sich bei der Breitbandversorgung noch ein deutliches Gefälle zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen. Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand des DSL-Ausbaus in Schleswig-Holstein, beleuchten die Herausforderungen und skizzieren die Chancen, die sich dem Land in der digitalen Ära bieten.

Kiel und Lübeck gut versorgt, ländlicher Raum mit Nachholbedarf

Die Breitbandversorgung in Schleswig-Holstein ist regional unterschiedlich ausgeprägt. In den größeren Städten wie Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster ist die Versorgung mit schnellem Internet dank des Engagements verschiedener Anbieter, darunter die Deutsche Telekom, Vodafone und regionaler Unternehmen wie die Stadtwerke Kiel oder TNG Stadtnetz, gut bis sehr gut. Hier sind hohe Bandbreiten bis in den Gigabit-Bereich verfügbar, und der Glasfaserausbau schreitet voran.

Anders sieht es in vielen ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins aus. Besonders in Nordfriesland, Dithmarschen und in Teilen Ostholsteins gibt es noch zahlreiche „weiße Flecken“ mit unzureichender Breitbandversorgung. Die Gründe hierfür sind vielfältig: geringe Bevölkerungsdichte, weite Entfernungen und die in der Vergangenheit zurückhaltenden Investitionen der großen Telekommunikationskonzerne in diesen Gebieten.

„Digitalisierungsstrategie“ und Breitband-Kompetenzzentrum

Die Landesregierung in Kiel hat die Bedeutung einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur erkannt und die „Digitalisierungsstrategie Schleswig-Holstein“ ins Leben gerufen. Diese sieht umfangreiche Investitionen in den Breitbandausbau vor, mit dem Ziel, bis 2030 eine möglichst flächendeckende Gigabitversorgung zu erreichen. Eine wichtige Rolle spielt das Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein (BKZ.SH), das Kommunen und Kreise beim Breitbandausbau berät und unterstützt. Zudem engagieren sich viele Gemeinden in Breitband-Zweckverbänden, um den Ausbau in Eigenregie voranzutreiben.

Herausforderungen: Weite Wege, Insellage und der Netzausbau an der Küste

Trotz der politischen Anstrengungen und der umfangreichen Fördermittel von Bund und Land verläuft der Breitbandausbau in Schleswig-Holstein nicht ohne Herausforderungen. Die vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte und die weiten Entfernungen in den ländlichen Regionen treiben die Kosten für den Netzausbau in die Höhe. Besondere Herausforderungen stellen die zahlreichen Inseln und Halligen dar, die nur mit Seekabeln an das Breitbandnetz angeschlossen werden können. Auch der Netzausbau in den Küstenregionen ist aufgrund der besonderen Anforderungen des Küsten- und Naturschutzes oft komplex und langwierig.

Ausblick: Vom „weißen Fleck“ zum Gigabit-Land zwischen den Meeren?

Schleswig-Holstein steht vor der Aufgabe, die digitale Kluft zwischen Stadt und Land zu überwinden und die Chancen der Digitalisierung für alle Bürger und Unternehmen im Land nutzbar zu machen. Die „Digitalisierungsstrategie“ und das Engagement des Breitband-Kompetenzzentrums sowie der kommunalen Zweckverbände sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer flächendeckenden Gigabitversorgung.

Der Erfolg dieser Bemühungen wird entscheidend davon abhängen, ob es gelingt, die spezifischen Herausforderungen in den ländlichen Regionen und an der Küste zu bewältigen, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren zu optimieren und die Förderprogramme effizient umzusetzen. Gelingt dies, hat Schleswig-Holstein gute Chancen, seine digitale Zukunft erfolgreich zu gestalten und seine Position als attraktives und zukunftsfähiges Bundesland zwischen den Meeren weiter auszubauen. Die digitale Transformation in Schleswig-Holstein hat begonnen, aber es bleibt noch ein gutes Stück Arbeit zu leisten, um den Anschluss an die digitale Spitze in Deutschland zu schaffen.

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